Zukunft Ehrenamt

Ehrenamt sichern, fördern und aufwerten!

© Reiner Freese

In ländlichen Räumen profitieren Bewohner*innen, Kommunen und Unternehmen gleichermaßen von einer lebendigen Vereinsstruktur. Vereine stehen vor strukturellen Herausforderungen: der demografische Wandel macht sich in Mitgliederzahlen und Mitgliederstrukturen bemerkbar und den heutigen Lebensmodellen fehlt es an Freiraum für zeitintensive Ehrenämter. Gleichzeitig fordert der Staat ein höheres bürgerschaftliches Engagement und überträgt Aufgaben des Wohlfahrtsstaates an die Zivilgesellschaft.

Erhöhung der Vereinbarkeit von Ehrenamt und Beruf
Vielen Frauen fällt es schwer, Familie, Beruf und Ehrenamt zu vereinbaren. Vorstandsarbeit ist zeitintensiv. Starre Arbeitszeiten und die Abhängigkeit vom Wohlwollen des Arbeitgebers erschweren die Übernahme eines ehrenamtlichen Engagements. Der Deutsche LandFrauenverband fordert deshalb ein Anrecht auf bezahlte und unbezahlte Freistellungen von der Arbeit für Ehrenamtsarbeit sowie ein Rückkehrrecht in den Job nach Wahrnehmung von Führungsaufgaben im Verband.

Aufwertung des Ehrenamts
Der Beteiligungsgrad finanziell benachteiligter Bürger*innen ist weiterhin gering. An dem Mehrwert, den freiwillig geleistete Dienste für die Gesellschaft schaffen, müssen auch die Leistenden selbst teilhaben. Dabei geht es um Respekt und auch um Anerkennung finanzieller Natur. Wer sich engagiert, soll entlastet und nicht zusätzlich mit Kosten belastet werden. Deshalb fordert der Deutsche LandFrauenverband, eine Anerkennung durch Anhebung des Ehrenamtsfreibetrages für Vorstandsvergütungen, die Entschädigungen für Fahrtkosten und Arbeitsausfälle sowie Anerkennung in Form von zusätzlichen Rentenpunkten.

Institutionelle Unterstützung für Vereine
Bürokratie, Abgaben- und Steuerregelungen und Ordnungsvorschriften belasten Vereine. Es fehlt an finanzieller und personeller Ausstattung, um dieses Wissen im Hauptamt vorzuhalten. Gleichzeitig ist das Know-how der Vereine als Interessenvertretung gesellschaftlicher Gruppen bei politischen Entscheidungsprozessen bis hin zu Gesetzgebungsverfahren gefragt. Für eine Verständigung auf Augenhöhe zwischen den Verbandsspitzen und ihrem Gegenüber in Behörden, Politik und Wirtschaft sind Professionalität auf beiden Seiten und unterstützende Strukturen zwingend notwendig.

Der Deutsche LandFrauenverband fordert deshalb, kommunale oder regionale Unterstützungsbüros, die Vereinen kostenfreie Beratung bei finanziellen, steuer- und verwaltungsrechtlichen Fragen bieten. Außerdem braucht es Qualifizierungsprogramme für potentielle Führungskräfte und Förderprogramme zur Förderung ehrenamtlichen Engagements und Qualfizierung von Frauen für Führungspositionen in Frauenvereinen und -verbänden.

Bundesweiter Bildungsurlaub
Der Weiterbildungsbedarf der Mitglieder ist in den vergangenen Jahren durch die Professionalisierung der Verbandsarbeit gestiegen. Wer an einer Verbandsklausurtagung teilnimmt, erhält neue Impulse für die Verbandsarbeit und kann dieses neue Wissen an die Untergliederungen weitergeben. Deshalb setzt sich der Deutsche LandFrauenverband für bundesweiten Bildungsurlaub auch für Tätigkeiten innerhalb des Verbandes und für innerverbandliche Weiterbildungen ein.

 


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