Mit dem Titel „Ländliches Engagement im demografischen und sozialen Wandel: Status quo, Herausforderungen und Gestaltungsperspektiven am Beispiel der LandFrauen“ soll ehrenamtliches Engagement auf dem Land mit Hilfe der LandFrauen bundesweit erforscht werden. Zusammen mit der Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. / Institut für Gerontologie an der TU Dortmund nimmt der dlv das ehrenamtliche Engagement von LandFrauen in den Blick.
Ziele und Aufgaben
Ehrenamtliches Engagement hat eine wichtige Funktion für den Zusammenhalt, die Lebensqualität und die Sicherung der Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen. Übergreifendes Ziel des Forschungsvorhabens ist es, weiterführende Erkenntnisse zum Engagement von Frauen in ländlichen Räumen zu gewinnen. Im Fokus der Untersuchung stehen vor allem Rahmenbedingungen, Herausforderungen und entsprechende Lösungsansätze. Am Beispiel der LandFrauen wird untersucht, wie sich weibliches Engagement in den ländlichen Regionen in Deutschland darstellt und wie angesichts des demografischen und sozialen Wandels und der Veränderungen im ehrenamtlichen Engagement organisationsgerahmtes Ehrenamt strukturell angepasst und weiterentwickelt, neue Mitglieder gewonnen und gehalten sowie Übergangs- und Nachfolgeprozesse wirksam gestaltet werden können.
Vorgehen und Methoden
Methodisch lässt sich das Forschungsvorhaben als „Mixed-Methods-Ansatz“ beschreiben. Zum Einsatz kommen qualitative und quantitative Forschungsmethoden. Konkret sind folgende Arbeitspakete vorgesehen:
- Literaturanalyse und Festlegung des Raumkonzepts
- Explorative Vorstudie (Interviews mit Schlüsselpersonen, Expert*innengespräche)
- Bundesweite Online-Befragung der Mitglieder des Deutschen LandFrauenverbandes
- Durchführung von vier regionalen Werkstattgesprächen
- Nutzerfreundliche Aufbereitung und Verbreitung der Ergebnisse
Ergebnisse und Veröffentlichungen
Erwartet werden aussagekräftige geschlechtsspezifische Befunde, die neue Erkenntnisse bezüglich des Diskurses zum alten und neuen Ehrenamt liefern. Auch wenn vordergründig das klassische vereinsgebundene Ehrenamt im Fokus steht, besteht Offenheit für andere Formen des Engagements und damit die Möglichkeit, neue Formen weiblichen Engagements zu entdecken. Dies verspricht Ansatzpunkte für theoretische Modellentwicklungen, die die Frauenperspektive angemessen einbeziehen. Zudem werden Handlungsempfehlungen erarbeitet, die dazu beitragen können, ehrenamtliche Strukturen im ländlichen Raum unter noch stärkerer Berücksichtigung regionaler Unterschiede und mit Blick auf die spezifischen Bedarfe von Frauen zu stärken. Des Weiteren sind vielfältige Anregungen für die Gestaltung der Engagementpraxis zu erwarten, die auch Schlussfolgerungen für die Entwicklung und Vernetzung anderer primär ehrenamtlich getragener Organisationen in ländlichen Räumen zulassen. Die Verbreitung der Ergebnisse wird über verschiedene Wege (u.a. Publikationen, Beteiligung an öffentlichen Veranstaltungen, digitale Formate) erfolgen.
Das zweijährige Projekt (05/2021 – 09/2023) wird über das Bundesprogramm „Ländliche Entwicklung und regionale Wertschöpfung“ (BULE+) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert.
Downloads
- Das Forschungsvorhaben auf einen Blick (pdf)
- Projektflyer des gemeinsamen Forschungsvorhabens