Zukunft Ehrenamt

LandFrau des Jahres: Mit Mut, Wissen und ganz viel Herz

Ehrenamtliches Engagement ist eine der wichtigsten Stützen in den ländlichen Räumen. Die Auszeichnung LandFrau des Jahres würdigt das und regt zum Nachahmen an. Es sind Frauen wie diese, die den Verband prägen und ihm sein Gesicht geben.

dlv-Präsidentin Petra Bentkämper, die Gewinnerinnen Isabel Bohl, Ingrid Sattler und Kathrin Ahlers sowie Bundesfamilienministerin Lisa Paus und die Erste Vizepräsidentin des dlv, Ursula Braunewell, bei der Auszeichnung „LandFrau des Jahres 2024“ © Reiner Freese/x21de © 

Die Frauen, die diese Ehrung erhalten, haben sich um ihre Gemeinde, ihren Ortsverein und den Deutschen LandFrauenverband verdient gemacht, indem sie wesentliche Ziele, wie die Verbandsentwicklung, die Teilhabe von Frauen sowie eine zukunftsfähige Gemeinschaft vorangetrieben haben. Die Gewinnerinnen sind zum Deutschen LandFrauentag eingeladen und werden dort offiziell mit dem Titel ausgezeichnet. Zusätzlich erhalten die LandFrauen ein Preisgeld von 1.000 Euro für die weitere Verbandsarbeit. Die Kandidatinnen werden vorgeschlagen und von einer Jury ausgezeichnet.


Lernen Sie die Gewinnerinnen der letzten Jahre kennen

Ingrid Sattler - Dort anpacken, wo Engagement gebraucht wird

 

Ingrid Sattler, LandFrauenverein Friedrichstadt u. U. e.V. (Schleswig-Holstein), war mehr als 20 Jahre Mitglied im Vorstand des LandFrauenverbands Friedrichstadt und 12 Jahre als Vorsitzende tätig. Neben ihrem vielfältigen sozialen Engagement, beispielsweise zum 400-jährigen Stadtjubiläum in Friedrichstadt, als sie und die Mitglieder des Ortsvereins für drei Monate die Bewirtung des Naturfreibads übernahmen, konnte sie in Ihrer Amtszeit zahlreiche Frauen für die LandFrauenarbeit begeistern.

 

Isabel Bohl - Zukunftsgewandt und innovativ

 

Isabel Bohl, Junge LandFrauen Bad Hersfeld (Hessen), gründete 2021 eine Junge LandFrauengruppe und konnte seitdem 70 junge Frauen für die LandFrauenarbeit begeistern. Sie setzt sich in ihrem Engagement für eine zukunftsgewandte Arbeit der LandFrauen ein und zeigt, welchen Herausforderungen Frauen auf dem Land und in der Landwirtschaft gegenüberstehen. Dabei ist sie vor allem für die junge Generation Vorbild.

 

Kathrin Ahlers - Einzelkämpferin mit Herz für die Gemeinschaft

 

Kathrin Ahlers, Fläminger Landfrauenverein (Sachsen-Anhalt), war lange als Einzelmitglied im Landesverband Sachsen-Anhalt tätig. Seit einigen Jahren ist sie Vorsitzende der Fläminger LandFrauen. Ihr unermüdlicher Einsatz für die Themen der LandFrauen spiegelt sich in zahlreichen (Ernährungs-)Projekten bspw. in Kitas, Schulen und Verbrauchermärkten sowie in der politischen Interessenvertretung und der Weiterentwicklung der LandFrauenarbeit in Sachsen-Anhalt wider.

 

Anke Eden-Jürgens - Moderne und innovative Verbandsarbeit

 

Anke Eden-Jürgens aus dem Kreislandfrauenverband Friesland/Wilhelmshaven steht für moderne und innovative Verbandsarbeit. Sie setzt sich für die Verbesserung der sozialen, gesundheitlichen, wirtschaftlichen und rechtlichen Situation der Frauen auf dem Land ein. Das beste Beispiel dafür ist Mammobis75: Einreichen einer Petition mit 80.000 Unterschriften im Deutschen Bundestag mit der Forderung der Anhebung der Altersgrenze von 69 auf 75 Jahre für das Mammographie Screening Programm.

 

Marlies Wollschläger - Engagierte, digitale LandFrauenarbeit

 

Marlies Wollschläger aus dem Landfrauen-Bezirksverband Kleve steht für die engagierte LandFrauenarbeit, insbesondere in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und digitale Medien. Die Präsenz eines Verbandes nach innen und insbesondere nach außen, ist von enormer Bedeutung für die Mitgliedergewinnung und die öffentliche Sichtbarkeit der vielfältigen LandFrauenarbeit. Den Umgang mit den modernen Medien organisiert sie über Kurse und bietet damit den Mitgliedern die Chance der Teilhabe an der digitalen Welt.

 

Annegret Treseler - Vordenkerin und LandFrau mit Weitblick

 

Annegret Treseler aus Kreislandfrauenverband Minden-Lübbecke ist seit 30 Jahren eine Vordenkerin der LandFrauenarbeit. Sie legt auf die Themen Hauswirtschaft und Kompetenz im Alltag ihr Hauptaugenmerk und gründete das nachhaltige Projekt "FaBiAn" (FamilienBildung Anno 2003), das bis heute Bildungsangebote rund um hauswirtschaftliche Kenntnisse anbietet. Es ist Grundlage für einen Berufsabschluss und verzeichnet bis 2020 173 Absolvent*innen, darunter auch 2 männliche Absolventen.

 

Alexandra Widiger - Jung und digital

 

Alexandra Widiger (Landesverband Rheinland-Nassau) ist mit ihren 23 Jahren ein sehr junges Mitglied im LandFrauenverband Bad Kreuznach. Frau Widiger engagiert sich in der Ernährungsbildung als Kursleiterin für den Ernährungsführerschein. Darüber hinaus betreut sie den Facebook-Auftritt des Landesverbandes Rheinland-Nassau, gründete und erstellt den Foodblog „LandFrauen – leidenschaftlich kochen“ und verhilft ihrem Verband so zu neuen Mitgliedern.

 

Sibylle Klug - Pionierin, ein Leben lang

 

Sibylle Klug (Landesverband Sachsen-Anhalt) ist eine wahre Pionierin der LandFrauenarbeit: Nach der Wende begründete sie die LandFrauenbewegung in Ostdeutschland mit. Seitdem ist die Vorsitzende des KreisLandFrauenvereins Stendal Motor und Vorbild für viele LandFrauen in der Altmark. Zudem ist die leidenschaftliche Landwirtin im Erzeuger-Verbraucher-Dialog aktiv und bringt Kindern und Lehrkräften die Landwirtschaft näher.

 

Bärbel Buschhaus - Mit Herz und Pfiff

 

Bärbel Buschhaus (Rheinischer Landesverband), hat es geschafft, frischen Wind in den Ortsverein zu bringen. Ihr Ideenreichtum kennt keine Grenzen, wenn es um die Organisation von spannenden Veranstaltungen geht. Bereits 200 neue Mitglieder konnte der Ortsverein Wankum dank des Engagements von Frau Buschhaus gewinnen.

 

Christel Gontrum - Bewährtes bewahren. Neues ermöglichen.

 

Christel Gontrums unermüdlicher Einsatz für die LandFrauen in ihrem Bezirk zeichnet sich besonders durch zwei Dinge aus: Bewährtes bewahren und Neues ermöglichen. Mit viel Ehrgeiz und Engagement gelang es ihr, dem Bezirks-LandFrauenverband Gießen eine neue Richtung zu geben. Unter Christel Gontrums Federführung entstanden nicht nur viele Werbeaktionen für neue Mitglieder, sondern auch ein Mitgliederaktionstag aller LandFrauenvereine des Bezirkes, die erste Kinder- und Jugendgruppe des Vereins mit einem eigenen attraktiven Programm sowie erfolgreiche Feste zu diversen Jubiläen des BezirksLandFrauenvereins.

Mit ihrem Engagement erfreut Christel Gontrum nicht nur die LandFrauen. Auch Vertreter der Politik, Wirtschaft und anderer Institutionen sind bei Veranstaltungen häufig gesehene Gäste.  Christel Gontrum macht sich neben ihrer Arbeit im Verein auch in der Politik für die Interessen und Belange von Frauen und Gemeinden stark. So schaffte sie es, den Verband für neue und junge Mitgliedsfrauen zu öffnen.

 

Agnes Rösing - Für Themen sensibiliseren. Image verändern.

 

Seit zehn Jahren ist Agnes Rösing Vorsitzende der KreisLandFrauen Aschendorf-Hümmling und treibende Kraft in ihrer Gemeinschaft. Von Verbandsentwicklung über Ernährungsbildung bis zur politischen Interessenvertretung für Haus- und Landwirtschaft hat sich LandFrau Rösing zahlreichen Herausforderungen erfolgreich gestellt. „Ziel ist es, das Landleben lebendig zu halten“, erklärte Rösing ihre Motivation für ein generationsübergreifendes Engagement.

Unter Agnes Rösings Leitung begeistern die LandFrauen mit Projekten wie „Kochen mit Kindern“, „Frühstück sucht Gast“ und „Das grüne Klassenzimmer“ für gesunde Ernährung und gegen Lebensmittelverschwendung. Jung und Alt, Verbraucher und politische Akteure werden für die Notwendigkeit von nachhaltiger Landwirtschaft und nachhaltigem Konsum sensibilisiert. Und mit Positionspapieren und politischen Veranstaltungen trägt Agnes Rösing mit ihren LandFrauen zu einem veränderten Image der LandFrauenarbeit bei.

 

Sigrun Schröder - Mit Bildung zukunftsfähig

 

Für ihren 300-Seelen-Ort gründete Sigrun Schröder, Lehrerin in Vollzeit, 1992 den LandFrauen-Ortsverein Grumbach, den sie seitdem mit viel Einsatz, Feingefühl und Führungskraft leitet. Ihre Projekte mit unterschiedlicher Zielstellung binden immer wieder andere Dorfbewohner ein. Zum Beispiel stieß sie das Projekt „Häuserchronik“ an, mit dem ein Stück Geschichte in Grumbach aufgearbeitet wird. Und mit dem Dorf- und Kinderfest oder dem Seniorencafé belebte Sigrun Schröder die Verbesserung des sozialen Miteinanders.

Ihre Begeisterung und Ausdauer, ihr scheinbar unerschöpflicher Ideenreichtum und ihr Organisationstalent sind eine große Bereicherung für die LandFrauen und das Dorf, das sie mit ihren Aktionen und Bildungsveranstaltungen attraktiver und zukunftsfähiger macht. Dabei auch die Neuankömmlinge nicht zu vergessen, indem sie sich aktiv für den Dialog über die Flüchtlingspolitik einsetzt, zeigt Sigrun Schröders Gemeinsinn und Verantwortungsbewusstsein.

 

Elfriede Elser – Authentisch und berufsorientiert

 

Elfriede Elser aus dem LandFrauenverband Württemberg-Hohenzollern ist eine geschätzte LandFrau. Als Ortsvorsitzende in Uttenweiler und Kreisvorsitzende des Kreisverbandes Biberach-Sigmaringen setzt sie sich für Frauen ein und hilft ihnen dabei, Neues zu wagen und sich weiterzubilden. Auf ihre Initiative hin wurde der „Soziale Haushaltsführerschein“, der hauswirtschaftliche Kompetenzen an sozial schwache Menschen vermittelt, ins Leben gerufen. Außerdem betreut sie regelmäßig den Weiterbildungslehrgang „Hauswirtschaftliche Familienbetreuerin“ für Frauen, die nach einer Pause wieder ins Berufsleben einsteigen wollen. Auch ihr LandFrauen-Partyservice sichert vielen Frauen ein eigenes Einkommen. Und wie sagte ein Bauer zu ihr, als sie zur Kreisvorsitzenden gewählt wurde: „Elfriede, Du hast schon immer Deine gerade Furche gezogen.“

 

Marita Eschenhorst – Kreativ und vielseitig

 

Marita Eschenhorst (Niedersächsischer LandFrauenverband Hannover e.V.) fördert durch immer neue Ideen und eine intensive Pressearbeit das Image der LandFrauenarbeit. Durch ihre Begeisterungs- und Überzeugungskraft setzten sich die LandFrauen der Grafschaft Diepholz zum Beispiel gegen die Schließung der Geburtshilfestation ein. Als Vorsitzende des Kreisverbands der LandFrauenvereine Grafschaft Diepholz und stellvertretende Vorsitzende des LandFrauenvereins Barnstorf initiierte Marita Eschenhorst einen Workshop „Gesundheits-Power auch auf Dauer“ statt des klassischen KreisLandFrauentages. Der Erfolg für diesen Weg gab neue Impulse für die LandFrauenarbeit.

 

Ute Kerlen – Neues wagen, Zukunft gestalten

 

Ute Kerlen (LandFrauenverband Westfalen-Lippe) setzt sich mit Herz und Leidenschaft für die Menschen im ländlichen Raum ein. Sie leitet die Landesarbeitsgemeinschaft der LandFrauenService-Vereine in Nordrhein-Westfalen, bei der neue Produkte und Dienstleistungen im Mittelpunkt stehen. Sie hat früh erkannt, dass Vernetzung und Kommunikation die Grundlage für Fortschritt sind. Durch ihre Präsenz im NRW-Begleitausschuss bei der Ausgestaltung und Bewertung der Entwicklungsprogramme auf dem Land nach der ELER-Verordnung sorgt Ute Kerlen dafür, dass der weibliche Blick nicht verloren geht. Und ihre Enkelin Paula findet: „Wenn ich groß bin, möchte ich auch so was machen wie Du und LandFrau werden.“

 

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