Frauen verdienen in Deutschland auch heute noch erheblich weniger als Männer. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Frauen arbeiten häufiger in niedrig entlohnten Branchen, sie fehlen in bestimmten Berufen und Branchen ganz und in Führungspositionen sind sie unterrepräsentiert. Selbst wenn Paare heute fair und gerecht entscheiden möchten: Wer weniger verdient bleibt bei Kindererziehung oder Pflege der Angehörigen in der Regel zu Hause oder arbeitet in Teilzeit. Hier haben Frauen häufig das Nachsehen - mit dramatischen Folgen für ihre eigene Alterssicherung.
Multiplikatorinnen vor Ort
Equal-Pay-Beraterinnen klären über die Folgen und Ursachen von Entgeltungleichheit auf. Das dlv-Projekt „Qualifizierung regionaler Equal-Pay-Beraterinnen“ hatte das Ziel, einen Beitrag zum Abbau der Lohnlücke zu leisten. Der dlv hat deshalb von 2013 bis 2018 Frauen aus dem ländlichen Raum zu Multiplikatorinnen ausgebildet. Als Equal-Pay-Beraterinnen leisten sie seitdem Aufklärungsarbeit vor Ort und auch digital.
Qualifizierung in Theorie und Praxis
In Zusammenarbeit mit SowiTra, einem sozialwissenschaftlichen Forschungs- und Beratungsinstitut, wurden die Equal-Pay-Beraterinnen in insgesamt sechs Modulen theoretisch geschult. Sie haben Fachwissen rund um den Gender-Pay-Gap erworben, lernten Präsentations- und Beratungstechniken kennen und entwickelten ihre eigenen Schwerpunkte als Beraterinnen. Die Frauen referieren jetzt auf Veranstaltungen, bieten Beratungen an, gehen an Schulen und vernetzen sich mit Verbänden und Institutionen in ihrer Region. Sie informieren Frauen und Männer im ländlichen Raum über die Folgen erwerbsbiografischer Entscheidungen und sensibilisieren u.a. für die Auswirkungen von Berufswahl und Teilzeit und geben Tipps für den Wiedereinstieg nach der Elternzeit.
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