Der Deutsche LandFrauenverband (dlv) hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensqualität und Arbeitsbedingungen aller Frauen auf dem Lande zu verbessern. Dazu braucht es eine breit aufgestellte, zukunftsfähige und gesellschaftlich akzeptierte Landwirtschaft. Der gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) und ihren Förderinstrumenten kommt hierbei aufgrund ihrer hohen Finanzausstattung eine hohe Bedeutung zu.
Die EU-Kommission plant, die GAP-Mittel nach 2020 massiv zu kürzen. Besonders die sogenannte zweite Säule, die vielfältige Maßnahmen im Bereich ländliche Entwicklung, Umwelt- und Klimaschutz umfasst, wäre mit rund 15 Prozent geringerer Finanzausstattung davon betroffen. Auch in der ersten Säule, die über die Direktzahlungen einen wichtigen Beitrag zum Einkommen vieler landwirtschaftlicher Betriebe leistet, wäre weniger Geld vorhanden.
„Angesichts der wachsenden Herausforderungen an die landwirtschaftliche Produktion, ebenso wie die von vielen Seiten geforderte Stärkung des ländlichen Raums, stelle ich mir schon die Frage nach der Sinnhaftigkeit dieser gravierenden finanziellen Einschnitte. Verteilungskonflikte, insbesondere zwischen den Agrarumweltmaßnahmen sowie den Maßnahmen zur Stärkung des ländlichen Raums, müssen unbedingt vermieden werden“, sagt dlv-Präsidentin Petra Bentkämper. „Wenn wir gerechte Erzeugerpreise erzielten, könnten wir uns diese Diskussion ersparen“, so Bentkämper.
Der dlv steht einer Zunahme der Direktzahlungen an Umwelt-, Klima- und Tierwohlzielen nach dem Prinzip „öffentliches Geld für öffentliche Leistungen“ offen gegenüber. Der dlv sieht darin Potenzial zur Diversifizierung landwirtschaftlicher Betriebe. Dafür müssen zusätzliche, an diesen Zielen ausgerichtete Maßnahmen aber einkommenswirksam für Landwirtinnen und Landwirte sein.