Die Mobilitätswende muss auch in ländlichen Räumen umgesetzt werden. Dafür müssen die Bedingungen vor Ort beachtet und passgenaue Konzepte entwickelt werden.
Der Deutsche LandFrauenverband setzt sich seit Jahren für den Ausbau von Infrastruktur in den Ländlichen Räumen ein. Das Thema Mobilität ist in Bezug auf die ländliche Daseinsvorsorge unabdingbar und nimmt Einfluss auf andere gleichstellungspolitische Themen, wie beispielsweise Vereinbarkeitsfragen, Hilfestrukturen im Falle von häuslichet Gewalt oder ärztliche Versorgung. Vielversprechende Lösungen für die angestrebte Mobilitätswende werden jedoch meist in urbanen Zentren entwickelt und erprobt. Nachhaltige Mobilitätskonzepte lassen sich allerdings nicht einfach von Ballungsräumen auf ländliche Regionen übertragen. Zu sehr unterscheiden sich Stadt und Land in Rahmenbedingungen und Infrastruktur.
„Für eine Mobilitätswende auf dem Land müssen viele Aspekte berücksichtigt und Teilhabe, Erreichbarkeit und Klimaschutz in Einklang gebracht werden. Dafür braucht es neben der Förderung neuer Antriebstechnologien und dem Ausbau des ÖPNV auch kreative Lösungen, die ein öffentliches Mobilitätsangebot sicherstellen und die Bedingungen vor Ort berücksichtigen. Es sind neue flexible Mobilitätslösungen, wie bedarfsorientierten On-Demand- und Sharing-Angebote gefragt, um die Attraktivität und Lebensqualität des ländlichen Raums als Wohn- und Arbeitsstandort zu erhalten“, sagt dlv-Präsidentin Petra Bentkämper. Bei der Ausgestaltung konkreter Maßnahmen kommt es vor allem darauf an, die unterschiedlichen Voraussetzungen in den vielfältigen Regionen Deutschlands zu berücksichtigen.
Jutta Kuhles, Präsidiumsmitglied des dlv, betont: „Damit die Mobilitätswende auf dem Land gelingen kann, muss die Stadt- und Dorfentwicklung konsequent mitgedacht werden: Nur wenn wohnortnahe Daseinsvorsorge und ein flächendeckender Glasfaserausbau sichergestellt sind, kann auch Pkw-Verkehr auf dem Land reduziert werden.“
Letztlich kommt es auch auf jede*n Einzelne*n an, die eigenen Konsum- und Mobilitätsgewohnheiten zu hinterfragen, um diese mit dem Klimaschutz in Einklang zu bringen.