Gerechte Chancen

Häusliche Pflege auf dem Land zukunftsfest gestalten

Häusliche Pflege ist weiblich – Altersarmut auch

Nach wie vor sind es überwiegend Frauen, die die häusliche Pflege von Angehörigen übernehmen; in ländlichen Regionen sind Pflegepersonen sogar zu nahezu 90 % weiblich. Doch meist wird für die Übernahme der häuslichen Pflege die eigene Erwerbsarbeit reduziert oder sogar ganz aufgegeben. Damit trägt die häusliche Pflege zur weiblichen Altersarmut in Deutschland bei. Aus diesem Grund fordert der Deutsche LandFrauenverband (dlv), die Benachteiligung für pflegende Angehörige in der gesetzlichen Rente zu beseitigen. So soll nicht nur die Situation für pflegende Frauen verbessert, sondern auch Anreize für Männer geschaffen werden, die Pflege ihrer Angehörigen zu übernehmen.

Für eine zukunftsfeste häusliche Pflege auf dem Land

Ländliche Regionen sind geprägt von einem guten sozialen und nachbarschaftlichen Miteinander. Dies erlaubt es den pflegebedürftigen Personen in vielen Fällen lange im gewohnten häuslichen Umfeld zu leben. Dennoch erschwert die mangelnde Infrastruktur bedingt durch zu wenig Ärzt*innen, Pflegedienste und andere Dienstleister sowie lange Wegstrecken die Übernahme der häuslichen Pflege. Deshalb fordert der dlv diesen Besonderheiten des ländlichen Raums Rechnung zu tragen und die Hürden für pflegende Personen abzubauen.

Haushaltsnahe Dienstleistungen als Chance für den ländlichen Raum

In der im Koalitionsvertrag der Ampel angekündigten Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen sieht der dlv eine große Chance für die Unterstützung der häuslichen Pflege. Da Pflegepersonen in ihrem häuslichen Umfeld insbesondere im hauswirtschaftlichen Bereich und in der Alltagsbegleitung Unterstützungsbedarf haben, kann die professionelle haushaltsnahe Dienstleistung zur Entlastung der Pflegepersonen beitragen. Gleichzeitig befürwortet der dlv die damit einhergehende Schaffung von sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen. Um die Qualität der haushaltsnahen Dienstleistungen zu gewährleisten, fordert der dlv die Schaffung einer Basisqualifizierung mit Weiterbildungszertifikat nach bundeseinheitlichen Kriterien sowie die Etablierung eines eigenständigen Dienstleistungssektors unabhängig von bestehenden Pflegedienstleistern.


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