Ländlicher Raum

ELER nach 2020 – Frauen und Ehrenamt nicht vergessen!

Halbzeit-Bilanz der GroKo: Der dlv sieht für die Frauen auf dem Land noch viel Luft nach oben. © Andreas Hermsdorf/Pixelio

Gleichstellung als Ziel der Förderung

Unser Ziel ist es, die Lebensqualität und Arbeitsbedingungen aller Frauen auf dem Land zu verbessern. Der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) ist, um dieses Ziel zu erreichen, ein ganz zentrales Förderinstrument. Dieser muss als zweite Säule integraler Bestandsteil der GAP auch nach 2020 mit mindestens gleichbleibender Mittelausstattung fortgeführt werden. In der ersten Säule darf es keine Kürzungen geben.

Der dlv vertritt die Position, dass die Gleichstellung von Männern und Frauen als Zielbereich der Förderung der ländlichen Entwicklung in die nächste ELER Verordnung aufgenommen werden muss. Nur so ist eine geschlechtergerechte Wirkung auf allen Ebenen des Programms möglich. Die Entwicklungsprogramme für den ländlichen Raum müssten dann auch umfassend darstellen, wie sich der ELER geschlechterspezifisch auswirkt.

Frauen- und Familienförderung im ländlichen Raum

Der Frauenanteil muss nicht nur bei der Inanspruchnahme von ELER-Fördermitteln deutlich erhöht werden, auch in den ELER- und LEADER-Gremien sind Frauen unterrepräsentiert. Daher braucht es Fördermittel speziell für Frauen, um sie in die Gremien zu bringen und zu stärken. Es kann nicht sein, dass die Perspektive der Hälfte der Bevölkerung dort keine Repräsentanz hat.

Und generell gilt es auch unabhängig vom ELER, die europäische Interessenvertretung für Frauen in ländlichen Regionen stärker zu fördern. Zudem fordert der dlv die Wiedereinsetzung des Beraterinnengremiums für die Belange der Frauen auf dem Land bei der EU-Kommission (Civil Dialogue Group on Women in Rural Areas), das im Zuge der Umstrukturierung der Advisory Groups in Civil Dialogue Groups nicht wiedereingesetzt wurde.

Ob Fördermaßnahmen zur Erhöhung der weiblichen Beschäftigungsrate, Hilfen beim Aufbau genossenschaftlicher Strukturen oder auch Kampagnen zur Gleichstellung – der Bedarf im ländlichen Raum ist vielfältig. Wenn es gemeinsam gelänge, durch die verschiedenen Fördermaßnahmen die Infrastruktur für Familien zu verbessern, die Landflucht zumindest zu verringern und Rückkehrperspektiven zu schaffen, dann wäre der ELER das erhoffte zentrale Förderinstrument, um Probleme im ländlichen Raum beiseite zu räumen.


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