· Ländlicher Raum

Auftrag als Chance: Deutscher LandFrauenverband auf dem Zukunftsforum Ländliche Entwicklung

vlnr: Jutta Kuhles (dlv-Präsidium), Irene Neumann (smart village e.V.), Petra Bentkämper (dlv-Präsidentin), Laura Reiter (stellv. Geschäftsführerin, dlv), Ilka Holsten-Poppe (Vorstand Niedersächsischer LandFrauenverband) © dlv

Erfolgreiche Transformation ländlicher Räume braucht gelungene Beteiligung

Berlin, 26.01.2023 – Mit seinem Beitrag am 16. Zukunftsforum des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft „Auftrag als Chance: Wie ländliche Räume von der Transformation profitieren“ zeigt der Deutsche LandFrauenverband (dlv) konkrete Beispiele aus ländlichen Regionen, wie dem Klimawandel begegnet werden kann und gleichzeitig die Entwicklung ländlicher Räume gefördert wird.

„Ich bin überzeugt, wenn wir es richtig anstellen – wenn die Menschen vor Ort mitgenommen werden – überwiegen die positiven Nebenwirkungen der Transformation auch auf andere Bereiche“, zeigt sich dlv-Präsidentin Petra Bentkämper optimistisch und betont die Beteiligung aller Akteurinnen und Akteure als eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Veränderungsprozesse.

Anhand zweier Projekte aus der Praxis zeigte der dlv im Forum, wie Umweltprobleme und der Klimawandel aus ländlichem Engagement heraus angegangen werden und die Beteiligung der Menschen vor Ort gelingen kann.

Ilka Holsten-Poppe, Präsidiumsmitglied im Niedersächsischen LandFrauenverband, gab einen Einblick in das Projekt „Coworking im ländlichen Raum“, in dem Klimaschutz und Vereinbarkeitsfragen zusammengebracht wurden. Neben einer verbesserten Work-Life-Balance der Coworkerinnen und Coworker und dem Effekt der Klimaschonung setzt das Prinzip des wohnortnahen Arbeitens neue Impulse, um Familie, Beruf und Ehrenamt in Einklang zu bringen.

Mit der „Klimawerkstatt Fläming“, getragen durch Smart Village e.V. und neuland21 zeigte Irene Neumann, wie die Herausforderungen im Umwelt-, Klima- und Naturschutz im Klima-Hotspot Hoher Fläming angegangen werden. Mit dem Ziel, die eigene Region klimafreundlicher zu gestalten, füllen die Bürgerinnen und Bürger in regelmäßigen Werkstatttreffen und Workshops die Idee eines nachhaltigen Lebens im Fläming mit eigenen Erfahrungen. Um die Ergebnisse auch nachhaltig in der Region zu etablieren, nannte Irene Neumann neben einem verstetigten Austausch unter Bürgerinnen und Bürgern auch Klimaschutz- und Klimaschonung als kommunale Pflichtaufgabe und die finanzielle Ausstattung als wichtige Faktoren.

Auf dem anschließenden Diskussionspanel wurde deutlich, dass eine Mobilisierung der Menschen vor Ort oftmals aus aktuellen klimatischen Ereignissen resultiert. Hinzu kommt das Wissen um den problematischen Ist-Zustand und die Zuversicht, mit dem eigenen Engagement auch etwas zu erreichen. Der Erfolg der Transformationsprozesse ist aber auch davon abhängig, unterschiedliche Perspektiven in Entscheidungen mit einzubeziehen. Sei es eine Geschlechterperspektive, den Input unterschiedlicher Alters- und Familiengruppen oder die Einschätzung alteingesessener und zugezogener Menschen.

Jutta Kuhles, dlv-Präsidiumsmitglied, formulierte abschließend: „Klima- und umweltbedingte Veränderungen anzugehen ist ein schwieriger Balanceakt: Bei vielen Themen wird der Ton rauer, die Gräben tiefer. Der notwendige Kulturwandel lässt sich nicht von oben bestimmen. Er muss ausgehandelt werden. Dafür braucht es offene Dialoge und Beteiligungsformate.“

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