Berlin, 26.11.2024 – Vier deutsche LandFrauen kamen zum vorerst letzten Mal mit ihren 13 afrikanischen Kolleginnen zusammen. In Kigali (Rwanda) arbeitete die internationale Gruppe gemeinsam an Führungsstilen, Organisationsentwicklung und Interessenvertretung in bäuerlichen Frauenverbänden.
Einer arbeitsreichen Workshopwoche in Deutschland im Mai 2024 folgte eine anschließende, sechsmonatige Online-Coaching-Phase mit Inputs von inspirierenden Frauen in Führungspositionen wie Arianna Giuliodori (Geschäftsführerin EAT Europe) oder Kah Walla (kamerunische Politikerin).
In Kigali hatten die Teilnehmerinnen nun wieder die Möglichkeit, sich analog zu vernetzen und vom Wissen der anderen zu profitieren: „Durch die Teilnahme am Women Leadership Programm haben wir die Möglichkeit, Erfahrungen mit anderen Frauen aus anderen Regionen und Ländern und auch von anderen Kontinenten auszutauschen – ebenso mit den Landwirtinnen aus Deutschland. Dies ermöglicht es uns, zu sehen, welche Verpflichtungen und Schwierigkeiten sie haben und diese mit unseren in Afrika zu vergleichen“, konstatiert Lami Madjedje, Präsidentin des Nationales Netzwerks der Landwirtinnen in Togo (RENAFAT Centrale).
Petra Bentkämper, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes (dlv), hebt die Notwendigkeit internationaler Frauennetzwerke hervor: „In einer sich zunehmend globalisierenden Welt erscheint es mir wichtiger denn je, Verbindungen zu schaffen, die Frauen stärken. Es geht auch darum, anzuerkennen, dass ohne Frauen Ernährungssicherheit nicht möglich ist.“ Frauen umfassen mehr als 40 Prozent der Arbeitskraft im Landwirtschafts- und Ernährungssektor und spielen somit weltweit eine entscheidende Rolle für die ländliche Entwicklung, landwirtschaftliche Produktion und Ernährungssicherung. „Da ist es nur folgerichtig Mitspracherechte dort einzufordern, wo Entscheidungen getroffen werden. Denn internationale weibliche Führung ist ein wesentlicher Baustein für eine Welt ohne Hunger“, erklärt Bentkämper abschließend.
Das internationale Führungskräftetraining wird federführend von der Panafrikanischen Bauernorganisation (PAFO) geleitet und in Kooperation mit der Andreas-Hermes-Akademie (AHA) und dem Deutschen LandFrauenverband durchgeführt. Mit dem Abschluss des zweiten Führungskräftetrainings wurde eines von vier Handlungsfeldern der internationalen Zusammenarbeit des dlv abgeschlossen.
Hintergrund zur internationalen Projektarbeit des dlv
Seit 2017 ist der dlv in der internationalen Zusammenarbeit tätig. Ziel der aktuellen Projektaktivitäten des dlv ist die Stärkung von Frauen in bäuerlichen Verbänden, v.a. in Uganda, aber auch global. Schwerpunkte sind Verbandsentwicklung, Interessenvertretung und Entwicklung von weiblichen Führungskompetenzen für eine gleichberechtigte Teilhabe in der Agrar- und Ernährungswirtschaft.
Das Projekt wird vom dlv als Teil des Globalvorhabens „Stärkung bäuerlicher Organisationen für nachhaltige Agrarentwicklung“ der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Synergie mit Aktivitäten von AHA umgesetzt. Gefördert wird es durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).